Angekommen!

Langsam dringt es in mein Bewusstsein durch: ich bin wirklich hier angekommen! Im Moment sitze ich auf dem zentralen Platz der Altstadt von Quito mit Blick auf koloniale Altbauten und die umgebenden Bergketten. Und die Sonne scheint 🙂

Die letzten Tage in Deutschland waren anstrengend: Sachen packen (was nehm ich mit, was nicht – schließlich gilt es fast alle Klimazonen und alle Anlässe abzudecken), letzte Dinge regeln (z.B. wollten meine Online-Zahlungsmöglichkeiten plötzlich alle nochmal neu eingerichtet werden) und vor allem meine Wohnung für die Untermieter bereitmachen (ein englisches Ehepaar um die 70, die meine Wohnung für die gesamte Zeit meiner Abwesenheit übernehmen – perfekt!).

Die Reise verlief völlig problemlos, Schlafmangel allerdings als ständiger Begleiter. Denn um 4.00 Uhr morgens brachten mich meine Eltern nach Tegel – 15 Stunden später landete ich in Quito (mit Zwischenstopp in Amsterdam), mitten Tage nach herrschender Ortszeit. Der Zeitunterschied beträgt (solange noch Sommerzeit in Deutschland ist) sieben Stunden.

Abgeholt wurde ich von einem Mitarbeiter der hiesigen Vermittlungsagentur, mit Patricio konnte ich immerhin noch Englisch sprechen. Die Anwältin, Mary Ines, bei der ich die nächsten acht Wochen wohnen werde, spricht allerdings einfach nur Spanisch! Da ging´s also gleich los, soweit es ging (mit dickem Kopf vom Schlafmangel, Höhenlage und Nervosität).

Die Wohnung liegt in einem 12-geschossigen Wohnhaus, eindeutig gehobenes Wohnen mit Security im Eingang, Aufzug und Dachterrasse(!) für sonnige Stunden mit Blick über das Tal, in dem Quito liegt. Mary Ines wohnt dort alleine, hat offensichtlich Personal (jedenfalls servierte heute in älterer Herr das Frühstück und wurschtelte in der Wohnung herum).  Wenn ich doch besser Spanisch könnte, hätte ich das auch nachgefragt, zumal irgendwann noch ein junges Mädchen über den Flur lief… ?!?

Jedenfalls ist meine Gastgeberin sehr nett und fröhlich, sie hat mich bereits gefragt, ob ich mit auf ein Salsa-Festival kommen möchte und hat noch so einige weitere Vorschläge gemacht (wobei ich frühmorgendliches Joggen erst einmal freundlich abgelehnt habe – falls es das war, was sie gesagt hat…). Vielleicht begleite ich sie auch mal zum Gottesdienst, tanzen gehen wollen wir auch zusammen. Eigentlich doch erstaunlich, was in nicht mal 24 Stunden und fast ohne Fremdsprachenkenntnisse so bei mir angekommen ist! Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, was davon stimmt 😉

Heute Vormittag hat mich Patricio noch einmal abgeholt und ist mit mir durch die nähere Umgebung gewandert (ein durchaus touristisches und belebtes Viertel, die sogenannte Neustadt). Meist auf Spanisch hat er mir diverse Ratschläge zur Benutzung von Bankautomaten, Taxis und Buslinien erteilt und Anekdoten von anderen Teilnehmern zum Besten gegeben. Unter anderem haben wir auch gleich eine SIM-Karte erstanden, die ich nun mit einem zweiten Handy für hiesige Gespräche nutzen kann. Falls mich jemand hier erreichen will: 09876 979 42 (mit Vorwahl aus Deutschland wäre das: 00593 9876 979 42).

Meine Wohnadresse ist übrigens:
Mary Ines
Avenida Orellana 478 y 9 de Octubre
Edificio Alcantara, P.8, Dpto. 801
Quito, Ecuador

Nun bin ich also in Eigenregie bis zur Altstadt spaziert und möchte, bevor die Sonne plötzlich und schnell gegen 18.00 Uhr verschwindet, wieder zu Hause sein.

Ich grüße euch alle ganz herzlich und werde weiter berichten (im Moment hat Mary Ines noch kein Internet/W-Lan zu Hause, daher weiß ich noch nicht, wie und wann ich meine Berichte veröffentlichen kann, aber es soll wohl nächste Woche soweit sein…).

¡Muchos saludos a todos y hasta pronto!

6 Gedanken zu „Angekommen!“

  1. Liebe Juliane,

    wie schön, dass Du so schnell und sicher am anderen Ende der Welt angekommen bist (da heißt es immer, ich wohne am A… der Welt – das kannst Du mir künftig nicht mehr vorwerfen!).

    Ich bemerke aber an Deinem Bericht, dass Du Dich nicht optimal auf die Reise vorbereitet hast. Wir hätten halt doch zusammen zum Salsa-Kurs bei Humberto und seiner Tante gehen müssen, damit Du unter den ganzen Naturtalenten vor Ort eine gute Figur machst. Ich mache mir ein wenig Vorwürfe…

    Jedenfalls bist Du bei Mary Ines gut aufgehoben. Mit Anwälten hast Du ja Erfahrung, weißt, wie sie ticken. Da kann nichts schief gehen! Aber bist Du Dir sicher, dass Mary Ines Dich wirklich zum „frühmorgendlichen Joggen“ eingeladen hat? Passt doch so gar nicht zu Anwälten. Vielleicht wollte sie Dich zum abendlichen Chillen einladen?

    In jedem Fall wirst Du sicher eine schöne Zeit verleben und viele neue Erfahrungen gewinnen! Ich freue mich für Dich und warte neugierig auf Deine Berichte!

    Deine Carola
    (Ist ja eigentlich kein Kommentar sondern eher ein Brief. Ich klebe mal vorsorglich eine Briefmarke drauf!)

  2. Hallo Juliane,
    Dein erster Bericht aus der Ferne klingt aufregend und vielversprechend .
    Offensichtlich hast du es wohntechnisch sehr gut – und vor allem auch sicher – getroffen.
    Ich beneide Dich ein wenig um Deine Möglickeit (wenngleich auch Zwang) Spanisch zu sprechen.
    Und Salsa Fiesta….
    Das klingt doch ganz nach Julianes Geschmack!!!
    Te gusta bailar ??

  3. Liebe Juliane,

    bin ich Gedanken jeden Tag bei Dir….es wird so aufregend und wunderbar. Ich freue mich so für Dich, dass Du diese Entscheidung getroffen hast!

    Alle Liebe

    Beati

  4. Freue mich, dass due es so gut getroffen hast!
    Ich denke, dass es einem den Start ungemein erleichtert, wenn man nette Mitbewohner und Ansprechpartner hat.
    Salsa und Fiesta, si, aber Joggen am Morgen, kreisch!
    Muchos Saludos!
    Silvia
    Nächste Woche startet unser Spanisch-Kurs mit einer neuen Lehrerin. Na, mal sehen.

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