… aber von Reis mit Hühnchen kann man hier leben. Manchmal gibt es auch Huhn mit Reis. Oder andersrum… Aber nee, ich sollte doch nicht gleich monieren!
Das Genialste ist hier einfach die Fülle an Obst und Früchten. Ich habe bis jetzt nicht raus, wie die alle heissen und welchen Geschmack ich welcher Frucht zuordnen soll. Und da fast alles das ganze Jahr über wächst und auch hier angebaut wird, ist Obst sehr preiswert und immer fangfrisch. Daher gibt es auch Fruchtsäfte fast immer frisch püriert (aber nicht immer ohne massiven Zuckerzusatz) und erschwinglich.
Da ich bei meiner Unterbringung geäussert habe, dass ich sehr gerne Obst zum Frühstück esse, wird mir das auch serviert: klein geschnittene Papaya, Erdbeeren, Banane, Melone, Apfel, Ananas und eben Unbekanntes mehr. Ein bisschen Joghurt und Haferflocken drüber – köstlich! Dazu habe ich mir Kaffee erbeten, den gibt es grundsätzlich als lösliches Pulver (ausser in Starbucks-ähnlichen Cafés für $2-3). Leider muss ich ja nun immer aus dem Haus, bevor das Frühstück zubereitet werden kann (und auch bevor ich überhaupt etwas runterkriege) – von daher gibt´s meist nur noch Obst auf die Hand…
Wenn man hier auswärts frühstückt, was für weniger als $2 möglich ist, dann bekommt man irgendeine Form von Gebäck (die sich aber oft nicht zwischen süss und salzig entscheiden kann), ein Ei in Wunschzubereitung (aber ohne alles Weitere), einen Saft und einen Kaffe oder Schokolade zum selber anrühren.
Mittags wird relativ üppig gegessen. Ein „Almuerzo“ ist billig ($2,50) und besteht aus Suppe, Hauptgang und Getränk, manchmal noch ein kleines Stück Kuchen dazu.
Die Suppen/Eintöpfe sind meist sehr gut (Ausnahmen bestätigen die Regel), der Hauptgang allerdings beinhaltet immer Reis (ohne jeden geschmacklichen Beifang), dazu immer Fleisch (Huhn!, Rind, Fisch – oft trocken gebraten) und dann mal ein Stück Kochbanane (was geschmacklich wieder zwischen süss und trocken anzusiedeln ist) oder ein paar Kartoffeln (die Kombi Reis+Kartoffeln+Pommes ist nicht selten). Um wenigstens etwas Schärfe hineinzubringen kann man sich immer am „Ají“ bedienen, einer Salsa aus Chili, Zwiebeln, Dressing und variierenden Zusätzen. Salat gibt es so gut wie nie – aus hygienischen Gründen vielleicht gut, aber ich lechze inzwischen danach.
Als Snack oder Fastfood gibt es Empanadas (Teigtaschen mit stark variabler Füllung von salzigem Frischkäse bei gezuckerter Hülle bis zu Risotto mit Fleisch und Gemüse). Oder z. B. getrocknete Kochbananenchips, süss oder salzig.
Obwohl Gemüse eigentlich auch verfügbar ist, wird es nicht über die Maßen verabreicht. Abends werde ich ja wieder zu Hause bekocht, es riecht oft wunderbar, aber das Ergebnis desillusioniert mich manchmal. Vor allem der Nährwert schwankt stark zwischen einem Teller Eintopf, ggf. recht flüssig, oder einem Gericht mit Reis, Kartoffeln, Bohnen & Co. Hungern muss ich aber nicht 😉 und mit zunehmenden Sprachkenntnissen konnte ich meine Begeisterung für Salat mitteilen – der nun häufiger auf den Tisch kommt.
Das Auge isst hier übrigens nicht mit, denn es ist meist mit dem Blick aufs Smartphone oder den Fernseher beschäftigt. Grundsätzlich hat mir bislang alles geschmeckt, wenn man die Abwesenheit von Aromen dazuzählt. 🙂 Aber umwerfend ist die Küche nicht. Vielleicht würde es der Meerschweinchenbraten noch rausreissen?!
Das Beste zum Schluss (leider nicht fotografisch dokumentiert): die Ecuadorianer lieben Süsses, bezeichnen sich auch selbst richtigerweise als süss 😉 und fabrizieren sehr leckere Teilchen, Kuchen und Törtchen – muy rico y delicioso!!! Sie stehen in Schlangen für ein Eis an und es wimmelt von „Panaderias“ (die natürlich kein Schwarzbrot verkaufen – aber das kennt man ja aus dem Ausland).
Dass ich nicht zu- sondern tendenziell abgenommen habe, liegt mit Sicherheit daran, dass ich viel zu Fuss gehe, nicht immer Essen verfügbar ist, wenn ich es gern hätte, und mein Kopfmuskel ständig ackert. 🙂
Ich wünsche allseits: Guten Appetit oder auch „¡Bon provecho!“
Guten Morgen Juliane,
sag mal, spricht man beim Obst auch von „fangfrisch“? Bei Fallobst ergibt das ja noch einen Sinn, aber ansonsten hätte ich diesen Begriff nur auf Fisch bezogen… Tja, man lernt halt nie aus!
Ich gehe jetzt Frühstücken!
Alles Liebe weiterhin,
Deine Carola