Am vergangenen Wochenende bin ich mehr oder weniger in Quito geblieben. Das war auch mal gut so.
Am Freitagabend gab´s ein örtlich gebrautes Bier in einem netten Restaurant, in dem zu späterer Stunde dann auch eine Liveband aufspielte. Kerstin, die Bekanntschaft aus der Sprachschule, mit der ich auch schon in Latacunga war, hatte das ausgespäht. Später kam noch eine andere Deutsche aus ihrer Gastfamilie hinzu, ein netter Abend. Lustig die Szene, in der wir den Liter Bier erhielten und vergeblich auf drei Gläser warteten, denn wir wollten zu dritt davon trinken. Dabei müsste ich es doch mit meinen halbbayerischen Wurzeln besser wissen: eine Maß wird nicht geteilt! Naja, die Kellnerin war barmherzig und hat auch geflissentlich das Geplemper übersehen, dass wir beim umschenken verursacht haben.
Am Samstag wollte ich auf den „Hausberg“ Quitos hinauffahren. Es gibt eine Seilbahn, den sogenannten TelefériQo, die von der am Stadtrand auf etwa 3050 m Höhe gelegenen Talstation zu einem Hügel in etwa 3950 m Höhe auf der Ostseite des Vulkans Pichincha fährt (sie war lange die höchste Bergstation der Welt). Von dort hat man schon schöne Blicke auf die Stadt und die umliegenden Anden mit einigen Vulkanen – WENN das Wetter mitspielt. Es sah erst recht bedeckt aus, ich habe es dann aber doch gewagt, die Bilder gibt´s im nächsten Beitrag.
Von der Bergstation aus kann man bis zum Vulkan Rucu Pichincha (4698 m) wandern, bzw. die letzten Abschnitte auch kraxeln. Ich bin ein Stück weit gegangen, die Höhe macht es nicht leicht! Nach vielen Foto- und Verschnaufpausen trat ich nach etwa einer Stunde den Rückweg an. Das Spiel der Wolken und die zeitweiligen Ausblicke waren faszinierend. Kaum war ich umgekehrt, fing es auch an zu regnen, das störte mich nun nicht mehr. Auf dem Rückweg hat mir dann ein Taxifahrer wieder mal zu viel Geld abgeknöpft – ich bin doch eigentlich nicht so ein Opfer-Charakter, aber hier passiert es mir laufend… Das war das letzte Mal!

Am Nachmittag standen noch Kaffeetrinken und eine spontane Maniküre/Pediküre-Behandlung mit Kerstin auf dem Programm. Man gönnt sich ja sonst nichts! 😉
Und abends gab ich endlich dem Bitten des Hausangestellten Fabian nach, der mich unbedingt zur Burgerbude seines Neffen bringen wollte, damit ich dort Teile seiner Familie kennenlernen und viel Bier trinken sollte. Naaaa gut 🙂 Es war ein lustiger Abend, mein Spanisch wurde auf die Probe gestellt – und siehe da, ich konnte doch ne ganze Menge erzählen. Der Burger war dann auch ganz gut.
Sehr spät ließ ich es nicht werden, da am nächsten Tag der gebuchte Ausflug nach Papallacta mit Abholung um 6.50 Uhr anstand. Den Fahrer und Guide namens Washington kannte ich noch aus der Sprachschule. Auch hier war die restliche „Guppe“ mal wieder erkrankt, diesmal aber wenigstens kein „Behubse“, es blieb beim vereinbarten Preis, nur das Essen musste ich dann selber bezahlen. Und da er Sprachschüler gewohnt ist, sorgte er mit sanftem Zwang dafür, dass ich ihm aus meinem Leben erzählte, sozusagen betreutes Sprechen. Aber sehr gut zur Übung, wieder ein ganzer Tag auf Spanisch.
Papallacta liegt auf der Amazonas-Seite der Andenkette, die Quito umschließt. Die Fahrt dorthin führt durch die Berge, wir konnten den Vulkan Antisana sehen. Die Landschaft ist berückend, ein bisschen Norwegen, ein bisschen Nebelwald. Bekannt sind vor allem die heißen Quellen rund um den winzigen Ort. Nach einer kleinen Wanderung am Fluß entlang, der mit der umgebenden Vegetation wie ein Zauberwald wirkte, durfte ich endlich ins heiße Wasser eintauchen. Die Ursprungstemperatur von bis zu 70°C wird solange mit kälterem Wasser gemischt, bis Badebecken mit ca. 35-40° warmen Wasser gefüllt sind. Um den Sauna-Effekt zu erzielen, gibt es auch Becken mit eiskaltem Wasser, huiiii! Ja, der Entspannungseffekt mit Blick auf die Berge rundherum war gegeben!
Auf der Rückfahrt gab´s noch Lamas auf der Straße – die waren wohl irgendwo ausgerissen, frei leben tun sie hier nicht. Aber ich find sie süß, ich glaube, ich will auch so eins… ob man die auf dem Balkon halten kann?!
Hey, wie süß! Lamas! Die gibt es übrigens auch in Kladow 😉
Liebe Carola, wenn ich gewusst hätte, dass es in Kladow auch Lamas gibt… Na, ein Grund mehr, wieder zurückzukommen 🙂