Zwischentöne

Es ist fast Halbzeit für meinen Aufenthalt in Quito. Das kommende Wochenende werde ich mal hauptsächlich in der Stadt verbringen, für Sonntag ist ein Tagesausflug nach Papallacta (heisse Quellen) geplant.

Nun habe ich ja tatsächlich so etwas wie „Alltag“ unter der Woche. Leider werde ich im Büro nicht so wirklich in Anspruch genommen. Wenn das nächste Woche so weitergeht, muss ich mir etwas überlegen.

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Hier sieht man das „Büro“ oben links in der Ecke

Was mache ich mit der ganzen Zeit nach „Feierabend“?! Obwohl ich nicht schwer schuften muss, bin ich meist schon etwas ermattet. Das hält mich natürlich von nichts ab. 😉

Zweimal die Woche nehme ich weiterhin Sprachunterricht (inkl. Hausaufgaben). Ich habe eine der Lehrerinnen der Sprachschule privat engagiert, sie kommt zu „mir“ nach Hause. Eine Stunde kostet $8 – und wann, wenn nicht jetzt und hier, kann ich meine Sprachkenntnisse noch verbessern?!
Ich würde übrigens meinen sprachlichen Zustand im Moment so beschreiben: Für Fragen nach dem Weg, Einkäufe, kurze Gespräche und Auskünfte reicht es schon. Unterhaltungen von anderen kann ich noch immer nicht folgen, oft noch nichtmal das Thema erfassen. Und wenn ich angesprochen werde, muss ich meist nachfragen und komme nicht immer zu einem Verständnis. Und wenn ich selber spreche, ist mein Lieblingssatz: „¿Cómo se dice?“ – „Wie sagt man?“ Aber es ist natürlich schon ein Riesenfortschritt zu allem, was vorher je war!

Gestern war ich bei einem Konzert im Haus der deutschen Humboldt-Gesellschaft – der heimatliche Bezug war gar nicht beabsichtigt. Es waren auch nur Einheimische anwesend. Auf dem Programm stand klassische Gitarre mit ecuadorianischem Liedgut – hat mir sehr gefallen! Das Publikum scheint die andächtige Stille beim Zuhören nicht ganz so strikt zu verfolgen wie unsereins (schade nur bei teils recht leisen Tönen). Und die Tante mit ihrer überdimensionierten Kamera, die vor allem ein überdimensional lautes digitales(!) Auslöser-Geräusch von sich gab, hätte ich am liebsten erwürgt! Ähem, wollte mich doch nicht aufregen (und ausser mir hat´s wohl auch keinen gestört).
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Letzte Woche hatte ich hier tatsächlich einen Termin beim Chiropraktoren (für alle, die damit etwas anfangen können, sonst den Absatz einfach überspringen). Dem Rücken ging´s eigentlich noch ganz gut, aber da die mir gleich einen Termin bestätigt hatten, bin ich mal hingegangen. Ist ja auch immer ein Abenteuer, hier Neues auszuprobieren. Preislich ist es fast so teuer wie in Berlin. Die Ärzte haben in den USA studiert, sprechen also Englisch. Die Behandlung war eine Kombination aus Vormassage, Akupunktur(!) und anschliessendem „Einrenken“.
Danach war mir schon schöner, wenngleich ich Ärzte nicht sehr gut leiden kann, die so derartig von sich überzeugt sind. Ausserdem sollte ich gleich mal sieben weitere Termine vereinbaren – ja, wann und wie denn das? Heute habe ich allerdings mal wieder so doll Rücken, dass ich gerne einen weiteren Termin hätte… Mal sehen.

Übrigens kommt mich der Regierende Bürgermeister hier besuchen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/michael-muellers-dienstreise-zu-habitat-iii-eine-konferenz-zur-zukunft-der-staedte/14624870.html
Ob ich mit diesem Event auch etwas zu tun haben werde, weiss ich noch nicht. Ab und zu fällt hier der Name „Habitat III“, aber es geht wohl eher darum, dass die ganze Stadt dann überlaufen sein wird. In der Sprachschule war eine Holländerin, die die Konferenz mit vorbereitet, der Kontakt ist aber leider abgerissen.

Ein bisschen Heimatgefühl gibt es bei mir um die Ecke gratis: es ist ein Viertel mit Strassennamen von Städten und Ländern und „Berlín“ und „Alemania“ liegen sehr nah. 🙂

Nicht vom Brot allein…

… aber von Reis mit Hühnchen kann man hier leben. Manchmal gibt es auch Huhn mit Reis. Oder andersrum… Aber nee, ich sollte doch nicht gleich monieren!

Das Genialste ist hier einfach die Fülle an Obst und Früchten. Ich habe bis jetzt nicht raus, wie die alle heissen und welchen Geschmack ich welcher Frucht zuordnen soll. Und da fast alles das ganze Jahr über wächst und auch hier angebaut wird, ist Obst sehr preiswert und immer fangfrisch. Daher gibt es auch Fruchtsäfte fast immer frisch püriert (aber nicht immer ohne massiven Zuckerzusatz) und erschwinglich.
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Da ich bei meiner Unterbringung geäussert habe, dass ich sehr gerne Obst zum Frühstück esse, wird mir das auch serviert: klein geschnittene Papaya, Erdbeeren, Banane, Melone, Apfel, Ananas und eben Unbekanntes mehr. Ein bisschen Joghurt und Haferflocken drüber – köstlich! Dazu habe ich  mir Kaffee erbeten, den gibt es grundsätzlich als lösliches Pulver (ausser in Starbucks-ähnlichen Cafés für $2-3). Leider muss ich ja nun immer aus dem Haus, bevor das Frühstück zubereitet werden kann (und auch bevor ich überhaupt etwas runterkriege) – von daher gibt´s meist nur noch Obst auf die Hand…
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Wenn man hier auswärts frühstückt, was für weniger als $2 möglich ist, dann bekommt man irgendeine Form von Gebäck (die sich aber oft nicht zwischen süss und salzig entscheiden kann), ein Ei in Wunschzubereitung (aber ohne alles Weitere), einen Saft und einen Kaffe oder Schokolade zum selber anrühren.
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Mittags wird relativ üppig gegessen. Ein „Almuerzo“ ist billig ($2,50) und besteht aus Suppe, Hauptgang und Getränk, manchmal noch ein kleines Stück Kuchen dazu.
p1020359Die Suppen/Eintöpfe sind meist sehr gut (Ausnahmen bestätigen die Regel), der Hauptgang allerdings beinhaltet immer Reis (ohne jeden geschmacklichen Beifang), dazu immer Fleisch (Huhn!, Rind, Fisch – oft trocken gebraten) und dann mal ein Stück Kochbanane (was geschmacklich wieder zwischen süss und trocken anzusiedeln ist) oder ein paar Kartoffeln (die Kombi Reis+Kartoffeln+Pommes ist nicht selten). Um wenigstens etwas Schärfe hineinzubringen kann man sich immer am „Ají“ bedienen, einer Salsa aus Chili, Zwiebeln, Dressing und variierenden Zusätzen. Salat gibt es so gut wie nie – aus hygienischen Gründen vielleicht gut, aber ich lechze inzwischen danach.
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Als Snack oder Fastfood gibt es Empanadas (Teigtaschen mit stark variabler Füllung von salzigem Frischkäse bei gezuckerter Hülle bis zu Risotto mit Fleisch und Gemüse). Oder z. B. getrocknete Kochbananenchips, süss oder salzig.

Obwohl Gemüse eigentlich auch verfügbar ist, wird es nicht über die Maßen verabreicht. Abends werde ich ja wieder zu Hause bekocht, es riecht oft wunderbar, aber das Ergebnis desillusioniert mich manchmal. Vor allem der Nährwert schwankt stark zwischen einem Teller Eintopf, ggf. recht flüssig, oder einem Gericht mit Reis, Kartoffeln, Bohnen & Co. Hungern muss ich aber nicht 😉 und mit zunehmenden Sprachkenntnissen konnte ich meine Begeisterung für Salat mitteilen – der nun häufiger auf den Tisch kommt.

p1020022Das Auge isst hier übrigens nicht mit, denn es ist meist mit dem Blick aufs Smartphone oder den Fernseher beschäftigt. Grundsätzlich hat mir bislang alles geschmeckt, wenn man die Abwesenheit von Aromen dazuzählt. 🙂 Aber umwerfend ist die Küche nicht. Vielleicht würde es der Meerschweinchenbraten noch rausreissen?!

Das Beste zum Schluss (leider nicht fotografisch dokumentiert): die Ecuadorianer lieben Süsses, bezeichnen sich auch selbst richtigerweise als süss 😉 und fabrizieren sehr leckere Teilchen, Kuchen und Törtchen – muy rico y delicioso!!! Sie stehen in Schlangen für ein Eis an und es wimmelt von „Panaderias“ (die natürlich kein Schwarzbrot verkaufen – aber das kennt man ja aus dem Ausland).
Dass ich nicht zu- sondern tendenziell abgenommen habe, liegt mit Sicherheit daran, dass ich viel zu Fuss gehe, nicht immer Essen verfügbar ist, wenn ich es gern hätte, und mein Kopfmuskel ständig ackert. 🙂

Ich wünsche allseits: Guten Appetit oder auch „¡Bon provecho!“

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Fotos: Mama Negra und Cotopaxi

Fiesta und fieser Anstieg

Was sonst noch geschah?! Ach ja, das letzte Wochenende…

Freitag: Meine Gastgeberin machte ihre Ankündigung wahr, wir gingen tanzen! Nach längerem Warten auf eine Freundin, die sich dann als Freund herausstellte (tsiss, immer diese Sprachschwierigkeiten), fuhr er mit uns in eine nahe gelegene Bar, in der bereits eine Live-Kombo lateinamerikanische Rhythmen spielte.
Der Mojito hatte den mehrfachen Alkoholgehalt dessen, was ich sonst so serviert bekomme, entsprechend traute ich  mich auch bald, zu tanzen. Irgendwie war alles Salsa, mal als Paartanz, mal jeder für sich, aber lustig. 🙂

Samstag: Zum Glück erst um zehn traf ich mich mit einer Bekannten aus der Sprachschule, um in die südlich von Quito gelegene Kleinstadt Latacunga zu fahren. Keine besonders sehenswerte Stadt, aber dieses Wochenende fand die jährliche „Fiesta Mamá Negra“ statt, ein ziemlich verrücktes Treiben. Im Mittelpunkt steht die Statue der Virgin de la Mercedes, die Latacunga vor dem Ausbruch des nahe gelegenen Cotopaxi schützen soll (hat aber schon mehrfach nicht geholfen…). Wie die von einem als schwarze Frau kostümierten Einheimischen Mamá Negra hinzugekommen ist und warum ganze gebratene Schweine durch die Gegend geschleppt werden – ich weiß es nicht. Aber es war eine Gaudi.
Jede Sippe tritt mit einer Tanzgruppe gefolgt von einer Blaskapelle auf (die laut aber eintönig trötet), vorneweg laufen verkleidete Typen, zwischendurch Berittene im Galopp und jede Menge anderer Gestalten. Nicht zu vergessen die kleinen Versorgungswägelchen, Plastikstuhlverkäufer (fürs Publikum) und die Helfer, die das Tischchen tragen, auf dem das Schwein (dekoriert mit weiterem Bratgut wie Hühnern, Meerschweinchen u.ä.) ab und zu abgestellt wird. Das Ganze geht von morgens bis nachts um 2.00 Uhr, die Gruppen ziehen in einer Endlosschleife durch die Stadt. Ein Durchhaltevermögen haben die! Und wer nicht mitmacht, steht am Rand und feiert begeistert mit. Wir haben viel geguckt, getrunken und am Ende sogar eine einheimische Familie kennengelernt. Energiegeladen + lustig!

Sonntag: Mein Plan war, den größten der aktiven Vulkane zu besuchen. Von Latacunga aus ist der Cotopaxi sogar näher als von Quito. Das Hotel hatte mir einen Guide empfohlen, der schonmal nicht zum vereinbarten Treffen am Samstag erschien, mir aber per SMS zusagte. Dann am späten Abend die Nachricht, dass die restlichen Gruppenteilnehmer erkrankt seien, wenn ich alleine die Tour machen wolle, würde es $80 kosten (statt $45). Da ich nun aber den Sonntag nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte, habe ich dem zugestimmt. Gefahren und geführt hat mich dann noch ein anderer Einheimischer, der wiederum nichts von dem eigentlich inkludierten Fahrradtrip wusste. Nach einem Telefonat hieß es, das würde dan nochmal $10 mehr kosten, denn er müsse das Rad ja nun noch holen und hätte das nicht gewusst. Ich habe dann drauf verzichtet. Ich will es mal nicht Abzocke nennen, aber ärgerlich war es allemal. Zumal bei anderen Ausflügen zumindest auch ein Mittagessen im Preis enthalten ist. Naja, nun fuhr ich also allein und hatte auch den Eindruck, das Programm wurde recht kurz gehalten. Dass am Ende auch noch eins meiner Handys fehlte – es ist mir ein Rätsel und man soll ja nicht Unschuldige verdächtigen…
Der aufregende Teil der Tour war jedenfalls der Aufstieg zur Schutzhütte kurz unterhalb der Schneegrenze. Auch die Fahrt durch den Nationalpark dorthin war schon beeindruckend, abnehmende Vegetation und sichtbare Spuren der Lavaflüsse aus vorherigen Vulkanausbrüchen (übrigens war der Aufstieg bis vor kurzem noch wegen der Aktivitäten des Cotopaxi gesperrt). Vom Parkplatz (eigentlich nur noch ein wüstes Plateau) zur Hütte sind es nur noch 200 Höhenmeter, aber da man sich bereits auf über 4000 m befindet, herrscht Kurzatmigkeit! Außerdem läuft man recht steil auf losem Geröll und Sand, so dass das Motto „zwei Schritte vor, einer zurück“ wörtlich zutrifft. Ich habe es langsam angehen lassen, war trotzdem ganz schön anstrengend! Die letzten Meter waren wirklich hart und oben angekommen war mir vor allem schwindelig, typisch für die Höhe. Aber alles aufregend und für mich als Flachlandtiroler einmalig.
Dafür, dass das Wetter auch nicht gerade toll war, kann nun wirklich niemand etwas. Bei Wind, Wolken und Graupelschauern war die Aussicht eher bescheiden. Naja, hab den Riesen ja immerhin schon von der Dachterrasse in Quito fast wolkenfrei fotografiert.
Der Abstieg ging dann reziprok proportional viel schneller. 🙂 Und wenigstens wartete der Fahrer noch, bis ein Bus in Richtung Quito anhielt, um mich mitzunehmen. Da ich schon am frühen Nachmittag wieder in der Stadt war, wo inzwischen herrlich die Sonne schien, habe ich noch einen Zwischenstopp im historischen Zentrum eingelegt, immer wieder eine Freude.

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Ich übe mich also in der Kunst, mich nicht lange über etwas zu ärgern, mich aber zu freuen, dass ich tolle Sachen erlebe – und so isses auch! 🙂

Schreck lass nach!

Ich glaube, meine Texte sind zu lang – denn wer den gestrigen Beitrag zu Ende gelesen hat, der hätte doch besorgt nachfragen müssen! 😉

Ich war nämlich tatsächlich in der kuscheligen Werkhalle am gefühlten Ende der Welt eingeschlossen!!! Und das ohne mein hiesiges Telefon (ja, das habe ich am Wochenende verloren, ich lasse nichts aus), in dem die Nummer der Kollegin gespeichert ist. Und einen Festnetzanschluss gibt es gar nicht erst, alle benutzen ihre Smartphones.
Die Tischler wussten wohl nicht, dass ich keine Schlüssel habe, und waren alle verschwunden. Pikantes Detail: auch der Weg zur Toilette ist abgeschlossen (ich nehme an, damit die Kerle nicht für kleine Innenarchitektinnen müssen dürfen), so dass ich eh schon selten gehe (weil ich nicht ständig nach dem Schlüssel fragen will) und den aufgestauten Druck nun auch nicht loswerden konnte.
Zum Glück ließ sich das riesige Tor dann doch noch von innen entriegeln. Von außen konnte ich es nicht mehr verschließen, aber das war mir dann auch ziemlich egal. Ich war bedient!

Heut gab es zwar keine großen Enschuldigungen, aber wenigstens einen Rechner für mich, so dass ich jetzt wieder mitarbeiten kann. Alles in allem würde ich die Arbeitssituation so zusammenfassen: die Umstände sind widrig, die Arbeit jedoch interessant. Also werde ich erstmal weitersehen…

Bei der Arbeit von der Arbeit

Tja, was gibt es Passenderes, als bei der Arbeit ueber die Arbeit zu berichten?! 🙂 Daraus koennt ihr schonmal schlussfolgern, dass ich nichts zu tun habe, jedenfalls im Moment nicht.

Zur Lage allgemein: fragma design ist eine mittelgrosse Firma (laut Aussage des einen Chefs) mit 13 Mitarbeitern. Allerdings ist das Geschaeft hier anders aufgezogen als bei uns in Deutschland, wo Planung und Handwerk getrennt sind. Von den dreizehn Beschaeftigten sind nur zwei Innenarchitektinnen, die in der Planung arbeiten. Ansonsten gibt es noch einen Showroom, in dem (ich nehme an, selbst entworfene und gebaute) Moebel verkauft werden. Und vor allem gehoeren etliche Handwerker mit zur Firma, d.h. die Entwuerfe werden von eigenen Leuten umgesetzt. Gar nicht schlecht fuer den Projektablauf, die Kommunikation ist direkter. Das ist ein bisschen so, wie wenn eine Tischlerei in Deutschland auch eigene Entwerfer/Innenarchitekten beschaeftigt (mal ganz abgesehen von den rechtlichen Gegebenheiten, die ich hier noch nicht kenne).

Diese Aufteilung fuehrt dazu (jedenfalls in dieser Firma), dass es einen Showroom gibt, der eher zentral liegt. Den koennte ich zu Fuss in ca. 25 Minuten erreichen (oder mir auch mal ein Taxi fuer $2 goennen). Allerdings befindet sich die Produktion mit angeschlossenem Entwurfs-„Buero“ weit im Norden der Stadt, die sich ziemlich planlos nach Nord und Süd und bis an die steilen Haenge der umgebenden Berge ausbreitet (hier schonmal ein kleines Hoch auf die deutsche Stadtplanung). Und das Buero kann man sich eher wie eine Meister-Kabine in der Werkhalle vorstellen: in zweiter Ebene durch einfach verglaste Elemente abgetrennt, zwar durch eine Oeffnung in der Decke mit Tageslicht versorgt, aber ohne Belueftungsmoeglichkeit! Dafür direkt unter dem Blechdach der Halle, so dass es auch bei normaler Sonneneinstrahlung gleich mal 25-30°C warm wird (und morgens oder bei Regen ist es einfach a…kalt).
Unten in der Werkhalle bauen 6-7 Tischler/Arbeiter bestaendig irgendwelche Moebel zusammen. Den Grossteil des Materials bekommen sie zwar fertig zugeschnitten angeliefert, aber es wird zusaetzlich munter gesaegt, gefraest, gebohrt und vor allem auch lackiert. Diese Geraeusche und Gerueche/Daempfe steigen dann ungefiltert (denn Absauganlagen, Spritzkabinen und auch andere Sicherheitsmassnahmen gibt es nicht) zu uns hoch ins Buero. ;-(

Am ersten Tag musste ich erstmal drei Stunden im Showroom sitzen und warten, da Sebastian (der Bruder, der den Showroom leitet und wohl meiner Bewerbung zugestimmt hatte) am naechsten Tag in den Urlaub wollte und entsprechend noch einiges erledigen musste. Zum Glueck hatte ich rechtzeitig ein Buch ueber Messestaende entdeckt und konnte mir die Zeit mit dem Lesen der spanischen Texte vertreiben.
Im Auto auf dem weiten Weg zum Planungs- und Produktionsstandort stellte er mir zwischen Handytelefonaten und Verkehrsbewaeltigung immerhin ein paar Fragen zu unserer Arbeitsweise in Deutschland. Hier angekommen ueberliess er mich dann meiner einen Kollegin Cristina (die andere, Leslie, war die Woche im Urlaub). Es kam auch schonmal irgendwie zur Sprache, wie ich mit den Bussen hierher kommen koennte, aber das Thema blieb noch ungeklaert (jedenfalls fuer mich).

Da ich (logisch) noch nicht viel tun konnte, ging ich mit einer anderen Mitarbeiterin, die mit uns hergekommen war, in eine weitere Werkhalle, wo gerade eine Stuhllieferung angekommen war. Diese ist fuer ein weiteres Unternehmen, das gerade im Aufbau ist und mit dem sie Stuehle (made in China) verkaufen wollen (http://ozerodesign.com). Es sollten von allen Modellen je zwei Stuehle aufgebaut werden. Das uebernahmen zwei der Tischler, Andrea und ich bastelten sporadisch auch ein paar zusammen. Leider spricht sie fuer meine Ohren so undeutlich, dass ich mir die Frage, wie lange es dauern wuerde bzw. ob wir das alles noch fertig kriegen muessten, verkniff.
Im Showroom sind die Arbeitszeiten von 9.00-18.00 Uhr, hier  bei der Produktion jedoch von 8.00-17.00 Uhr. Als wir um halb sechs wieder in die Werkhalle kamen, war die Kollegin Cristina schon weg, nur noch der „Meister“ werkelte herum. Nun war aber wohl die Idee gewesen, dass die Kollegin mich mitnimmt oder mir zumindest den Weg zeigt. Stattdessen debattierten die beiden anderen eine weitere halbe Stunde darueber, welchen Bus ich nun von wo aus nehmen koennte, tjae, naja, oder vielleicht doch nicht… Die „Deutsche“ in mir wurde wuschig! Zumal ich trotz mehrfachem „No entiendo“ keine verstaendlichere Anweisung bekam.
Um sechs (man muss wissen, hier wird es ab halb sieben stockdunkel und man sollte nicht mehr unbedingt alleine herumlaufen) beschloss ich mit den spaerlichen Informationen einfach loszuziehen. Die beiden guckten etwas ensetzt und meinten, wenn ich dann am naechsten Tag nicht kaeme, wuerden sie sich nach mir erkundigen, schoen!

Reichlich entnervt, ziemlich verunsichert und nur mit viel nachfragen habe ich dann meinen Weg nach Hause geschafft (zwei Buslinien, einmal umsteigen und noch 1,5 km Fussweg nach Hause). Wollte mir aber auch kein Taxi nehmen, denn das haette das Problem nur um einen Tag verschoben und die Buspreise (die gesamte Fahrt fuer $ 0,25!) sind wirklich ein Sparfaktor. Letztlich war ich um halb acht zu Hause, mir wurde auch mindestens eine Stunde Weg vorhergesagt.

Inzwischen habe ich es etwas besser raus und schaffe es in exakt einer Stunde von Tuer zu Tuer (WENN alle Busse fahren, wie sie sollen). Es stellte sich dann auch heraus, dass Cristina auf dem Weg wohnt und mich ab und zu mit dem Auto mitnehmen kann. Das bedeutet dann erst gegen 7.20 Uhr aus dem Haus (und dann gemeinsam mit ihr zu spaet kommen ;-). Der fruehe Arbeitsbeginn ist mir uebrigens nicht unrecht, dann hab ich wenigstens auch frueher Schluss.
Ich weiss, manche werden jetzt denken, eine Stunde Weg ist zwar lang, aber in grossen Staedten doch normal. Leider ist es nur so, dass man waehrend der Busfahrt nichts anderes tun kann (lesen o.ae.), denn erstens sind die Busse oft so voll, dass man im Gedraenge stehen muss (und dann noch auf seine sieben Sachen aufpassen muss wie ein Luchs), und zweitens ist der Fahrstil aller Busfahrer so chaotisch, dass man sich – selbst wenn man einen der rutschigen Plastiksitze ergattert hat – festklammern muss.
Meine Enttaeuschung war natuerlich auch deshalb so gross, weil mir ja der Showroom als Adresse angekuendigt worden war. Und der Verlauf des Arbeitsweges fuehrt nicht gerade durch attraktive Gegenden, hier vor Ort ist dann schon ueberhaupt nichts mehr. Ich habe eben meine Mittagspause allein verbracht und habe vergeblich nach einer Parkbank, einem Café oder irgendeinem Plaetzchen gesucht, auf dem man mal ein bisschen verweilen wollen wuerde… nuescht. D.h. eben auch, was immer ich nach der Arbeit noch unternehmen oder erledigen moechte, ich muss dafuer erstmal Richtung Stadtmitte zurueckreisen. Und ich verbringe einfach mal 60 Stunden meiner Zeit hier nur mit dem Arbeitsweg – das schmerzt mich.

Die eigentliche Arbeit (zumindest, was ich bislang beobachten konnte) scheint uebrigens ziemlich vergleichbar mit unseren Aufgaben. Grundrisse, Schnitte/Ansichten, Bemassung, Plaene im AutoCAD. Dann mal Materialproben und Muster. Und das 3D im Sketch-Up (konnte ich noch nicht, habe aber die Grundzuege schnell begriffen) und ein bisschen Aufhuebschen mit Photoshop. Alle Programme uebrigens in der Englischen Version. Einerseits etwas einfacher fuer mich, andererseit auch immer wieder verwirrend fuer mein kleines Hirn, das doch gerade versucht, Spanisch zu denken.
Was die Entwurfskonzepte angeht, kann ich noch nicht viel sagen. Ich hatte letzte Woche die Aufgabe, eine Mittelinsel zur Produktpraesentation von Kosmetikmarken zu entwerfen – die Vorgaben waren aber sehr eng. Und ich kann ja auch noch nicht beurteilen, wieviel von der Kundenmeinung abhaengt. Im Moment scheinen diese Kosmetik-Shops hier auch eine Hauptaufgabe zu sein. Die Verarbeitungsqualitaet der Moebel, die ich hier sehe, wuerden wir und unsere Kunden so nicht akzeptieren. Also, das Detail scheint nicht so wichtig.

Die Kollegin Cristina war letzte Woche verstaendlicherweise gestresst (weil alleine und auch mit Projekten belagert), trotzdem war sie sehr nett zu mir. Sie hat in New York studiert, spricht also Englisch, tut das aber wirklich nur im Notfall. Die andere, Leslie, habe ich ja heute erst getroffen, sie scheint aber auch ganz patent. Da sie heute wieder an ihrem Rechner sass, den ich letzte Woche benutzen konnte, hatte ich kein Arbeitsgeraet und habe den Vormittag mit Vokabeln lernen verbacht (dem Smartphone und leo.org sei dank!). Und gegen mittag sind die beiden dann zu einer Besprechung mit dem Chef losgefahren, so dass ich eine kleine Aenderung des Entwurfs am Rechner machen konnte+sollte, mit der ich aber schnell fertig war, bzw. zu der ich jetzt noch Fragen haette. Aber die beiden meinten schon, dass sie nicht wuessten, ob sie nochmal reinkommen…
Nuja, da mache ich mir jetzt auch wirklich keinen Kopf. Es war schon letzte Woche so, dass ich so vor mich hingebastlt habe. Der zweite Chef (ich schaetze, es sind Zwillinge) kommt hier sporadisch reingeschneit, ein Typ Marke xxx (wie nennt man die Helfer beim Buehnenaufbau?), oder wird per Skype eingeblendet. Er fragte dann auch mal nach meinem Namen und als er mal wieder da war, habe ich ihn dann auch gebeten, auf meinen Entwurf zu gucken. Grundsaetzlich scheint das Arbeitsverhaeltnis also von Vertrauen gepraegt, nur fuer meine Position ist es etwas schwierig, da ich eigentlich keinen Ansprechpartner habe. Dafuer kann ich auch ein bisschen machen, was ich will… merkt ja keiner.

Der Vertreter der Vermittlungsorganisation hier vor Ort hatte uebrigens vorgeschlagen, ich koennte ja jeden Tag erst um neun anfagen und somit eine Stunde weniger am Tag arbeiten. Das habe ich aber erstmal abgelehnt, will ja nicht gleich einen Sonderstatus haben. Am Freitag sass ich dann uebrigens mit zweien der Tischler morgens fuer eine Stunde vor verschlossenen Toren. Und nun habe ich gerade einen Blick in die verlassene Werkhalle geworfen (es ist halb fuenf) – wo sind die alle? Und haben die mich jetzt hier eingeschlossen???

Zwischen Markt und Mondlandschaft

Bevor das nächste naht, hier mein Erlebnisbericht vom letzten Wochenende: Eines der touristischen Ziele im Norden von Quito ist der samstägliche Markt in Otavalo. Der Ort ist auch für seine indigenen Einwohner bekannt (logisch: Otavaleños), die seit jeher handwerklich geschickt Waren herstellen. Inzwischen ist vieles natürlich zu Massenware verkommen – aber ein wenig Ursprüngliches konnte ich doch entdecken, vor allem an den Menschen, die ihre Kleidung mit Stolz und Selbstverständlichkeit tragen.

Aber zurück auf Start: da ich mein erstes Abenteuer noch nicht so ganz allein wagen wollte, hatte ich noch in der Sprachschule den Ausflug nach Otavalo als Tagestour mit mehreren Stationen gebucht. Früh um sechs ging´s los, die Gruppe bestand aus fünf Schweizern und mir. Nach dem Frühstücksstopp (ich muss demnächst mal etwas übers Essen hier schreiben!) hielten wir an einem See am Fuße des Vulkans Imbaburra. Zu dieser frühen Stunde begrüßte uns nur ein Rudel Hunde und die Atmosphäre war eher trist. Sonst herrscht dort wohl durchaus Freizeitbetrieb. Immerhin ist dies einer der Seen, die mit Häusern umstanden sind und nicht so hoch liegen.

Der nächste Punkt war der Viehmarkt – ein wahrlich originales Treiben. Leider hat man als Tourist nicht so recht die Notwendigkeit, eine Kuh zu kaufen, aber interessant war´s trotzdem. Und das Lama habe ich dann später wenigstens en miniatur erstanden :-). Natürlich würden deutsche Tierschützer hier auch schon längst eingegriffen haben, aber davon unbehelligt konnten wir dem Einkauf des Mittagessens (Meerschweinchen) der Einheimischen zusehen.

Im Anschluss führte uns der Tourismus-Student (und Sohn des eigentlichen Tourführers – hat er aber gut gemacht) zu einem Wasserfall, der auch einmal im Jahr für rituelle Waschungen besucht wird. An diesem Tag liefen vor allem Schüler mit großen Müllsäcken herum, sie waren zum Subbotnik einberufen. Und der Felsvorsprung für die beste Fotoeinstellung war dauerbesetzt. Nun denn, trotzdem schön, und der Geruch der Eukalyptusbäume in der Luft war etwas Besonderes.

Die nachfolgenden Verkaufsveranstaltungen bei einer Weberin, Panflötenbauern und in einem für Lederwaren bekannten Örtchen waren eher dröge, drum freuten wir uns, als es zur Laguna Cuicocha, einem See im Vulkankrater ging. Die Landschaft in den Höhen wirkt auf mich immer irgendwie etwas karg und verlassen… In diesem See liegen drei Inselchen, die durch nachträgliche Vulkanausbrüche entstanden sind. Die Form von Meerschweinchen (= cuy) war namensgebend. Es fahren sogar Boote hin und her, aber ansonsten ist auf dem Wasser nichts los… Wir liefen ein kurzes Stück des langen Rundwegs und hatten Blick auf den Vulkan Cotacachi, der extra für uns sein Wolkenmäntelchen abgelegt hatte.

Nach einem späten Mittagessen durften wir dann endlich über den berühmten Markt schlendern, leider „begleitete“ mich unser Führer –  das tat meiner ohnehin nicht überschwänglichen Kauflaune nicht gut, ich fühlte mich beobachtet. Trotzdem erhandelte ich mir einen Turnbeutel in dezent-ecuadorianischer Streifenoptik, tatsächlich eine gute Zwischengröße zwischen Rucksack und Handtasche, die mir hier fehlte.

Da ich schon vorher angekündigt hatte, nicht mit nach Quito zurückzukehren, war der Fahrer des Kleinbusses so nett, mich noch zum Busbahnhof zu bringen (und in den richtigen Bus zu verfrachten), so dass ich gegen Abend in Ibarra eintraf. Auf dem Weg zu meinem Hostel kam ich mir sehr verwegen und abenteuerlich vor, so ganz allein in einem fremden Ort. Die Reservierung hatte aber geklappt und mir ein etwas schabbeliges 8-Bett-Zimmer zur alleinigen Nutzung beschert. Für 12 Dollar sollte man aber auch nicht mehr erwarten. Im Hof vernahm ich deutsche Stimmen und siehe da, gleich hatte ich eine Verabredung mit zwei deutschen Backpackerinnen für den späteren Abend in einer Rockkneipe.

Das Abendessen musste ich aber erstmal selber erlegen, äh, entdecken. Mit einem großen Bier gings gleich viel besser. Der Abend wurde dann tatsächlich sehr nett, die Mädels hatten noch zwei Ecuadorianer im Schlepptau, die ebenfalls auf einem Wochenendausflug waren. Da mein Spanisch noch immer nicht für eine passable Unterhaltung reicht, hörte ich mehr zu – aber als die Rockband (eine vierköpfige Truppe jugendlicher Einheimischer) anfing, war eh kein Wort mehr zu verstehen. Es war ein Spaß, der Gesang des Frontmanns war noch verbesserungswürdig, aber egal. Um halb eins fiel ich dann in eines meiner Betten.

Am nächsten Morgen unternahm ich den Spaziergang durchs Ortszentrum, zu dieser Zeit noch etwas verschlafen (wir beide, das Zentrum und ich). Ganz hübsch, aber einen Tagesausflug nicht zwingend Wert (wie der Reiseführer meinte). Immerhin fand in sämtlichen Kirchen Gottesdienst statt und bei meiner Stippvisite in der Kathedrale kam ich pünktlich zum Friedensgruß – ich gestehe, das hat mich angerührt. Bevor ich meinen Rucksack aus dem Hostel holte, machte ich noch Zwischenstopp beim Tischler. Der ältere Herr hatte mich schon auf dem Hinweg nett gegrüßt und dem Schild „Carpinteria“ konnte ich einfach nicht wiederstehen. 😉 Eine sehr einfache Werkstatt, aber geht doch. Einen kurzen Wortwechsel bekam ich auch hin, ich glaube, er war etwas irritiert, dass ich dann auch noch Fotos machen wollte.

Auf dem Weg zum Busbahnhof erlebte ich dann noch echtes Leben, der Sonntag ist hier zwar heilig, was aber nicht bedeutet, dass die Geschäfte geschlossen haben müssen. Es herrschte reges Treiben, Touristen waren nur am fein restaurierten Bahn(!)hof zu sehen, von dem aus aber auch wieder nur Touri-Strecken bedient werden.

Ich fuhr zurück nach Otavalo (den Bus kannte ich ja nun schon), und wollte unbedingt noch einen anderen Vulkansee sehen, an dem man auch Wandern hätte können, die Lagunas de Mojanda. Der Taxifahrer meinte, es kostet $12, mich dorthin zu bringen, aber wie ich zurückkäme, könne er nicht sagen (wenig Leute, keine Taxis, kein Handyempfang). Egal, ich wollte hin und ließ mich in rasantem Tempo die Kopfsteinpflasterpiste hinaufgondeln. Der Weg und die sich verändernde Landschaft waren beeindruckend.
Oben angekommen wieder ein wenig Mondlandschaft (aber auch toll) mit einem großen See, der sogar so etwas wie Strand aufwies (aber wieder niemand auf dem Wasser). Tatsächlich waren einige Leute und Autos dort. Aber meine Unsicherheit siegte und ich bat den Fahrer, etwas zu warten. Während ich am Ufer entlanglief, kam die Sonne raus und ich wäre doch gern länger geblieben und ein wenig gewandert… Nu ja, ist nicht immer alles perfekt (hier verabschiedete sich auch mein Kameradisplay!). Allerdings kam das dicke Ende, als er mich am Marktplatz von Otavalo rausließ und dann $30 für die ganze Tour haben wollte. Leider war ich sprachlich nicht in der Lage, zu argumentieren, dass er ja sonst ohne Bezahlung hätte zurückfahren müssen. Ich merke mir: lieber vorher nochmal nach dem Gesamtpreis fragen… (In Deutschland wäre diese Taxitour natürlich ohnehin viel teurer gewesen, also allet jut.)

So hatte ich aber noch Gelegenheit, bei Sonne erneut über den Markt zu schlendern, diesmal mit Muße und vor allem fast gänzlich unbehelligt von den Verkäufern (die schliefen alle hinter ihren Ständen 😉 ). Nach einem Kaffee und kleineren Einkäufen suchte und fand ich den Bus zurück nach Quito. Schön, einen Ort zu haben, zu dem man „zurückkehren“ kann.

Fast trostlos

Worüber ich heute noch nicht schreibe: über das vergangene Wochenende in Otavalo/Ibarra und über den Beginn meiner Arbeit/Hospitanz. Gestern war ich derartig entnervt, dass ich nichts schreiben konnte. Heute bin ich so erleichtert und groggy, dass es auch noch nicht geht. Habt Geduld! 🙂

Zur Erklärung nur soviel (auch an alle, die ich mit dem Thema schon belästigt hatte): Dass meine Kamera nun kaputt ist, ist schon ziemlich ärgerlich. Ich kann hier aber auch weder eine Neue kaufen (so eine gibt es nicht), reparieren lassen geht auch nicht (zu komplex), importieren (also aus Deutschland schicken lassen) dauert ewig, ist unsicher, kostet enorm viel Porto und Zoll.
Und in diesem Zustand ist es mit der Kamera in etwa so, als würde ich ins Kino gehen und die Brille vergessen – irgendwie geht´s, aber trotzdem „Thema verfehlt“.
Die Einzige Lösung war nun, jemanden zu finden, der demnächst aus Deutschland hierher kommt und mir eine neue Kamera mitbringen kann (um die Reklamation kann ich mich dann erst später kümmern).
Und voilá (ach nee, der Spanisch-Sprecher sagt bestimmt anders): mit fiel ein, dass der Freund einer Mitschülerin aus der Sprachschule demnächst hier aufschlagen wollte – habe nun die Kamera per Internet zu ihm bestellt und wenn alles gut geht, kann ich sie am 1. Oktober in Empfang nehmen! Hofft mit mir!

Der andere Nerv-Faktor gestern war die Tatsache, dass das Büro, zu dem ich nun täglich fahren soll, mit Bus und Bus (Bahn ist ja hier nicht) nur in mehr als einer Stunde zu erreichen ist!!! 🙁
Das hat sich zwar über Nacht nicht wirklich geändert, aber immerhin wohnt die Kollegin auf halber Strecke und kann mich ab und zu mitnehmen. Aber davon wollte ich doch auch noch gar nicht schreiben, also schnell Schluss!

Tücken der Technik

Nur mal ein kurzer Hinweis zur meinen Beiträgen hier: Grundsätzlich sind alle Beiträge (auch die alten) immer noch einsehbar, einfach nach unten scrollen (sofern man nicht direkt auf einen der Beiträge geklickt hat, dann wieder www.unterwegs-mit-juliane.de in der Grundversion aufrufen).
Habe jetzt auch ein Archiv eingefügt, dann bekommt man alle Beträge eines Monats hintereinander weg angezeigt.
Die Kommentare zu einem Beitrag sieht man dann, wenn man den Beitrag gesondert anklickt oder am Ende des Beitrags auf „Kommentare“ geht.

Nach wie vor „DANKE!“ für eure Reaktionen, sei es als Kommentar, Mail, WhatsApp oder sonstwie – freue mich immer riesig! 🙂

Bei meinen Fotogalerien habe ich bemerkt, dass die Reihenfolge der Bilder nicht eingehalten wird, wenn man eines direkt auswählt und dann auf „vorheriges“ oder „nächstes“ klickt… Das soll sich noch ändern.

Und noch ein ganz anderes Ungemach: seit heute funktioniert das Display meiner (neuen) Fotokamera nicht mehr (dafür hört man’s im Gehäuse rappeln). 🙁 Im Sucher kann man alles sehen, ich denke also, es ist „nur“ die Verbindung zur Anzeige kaputt – aber damit ist das Gerät für mich fast unbrauchbar. Hab noch keine Ahnung, was ich nun mache…