Ferienkind + Selbstbaumöbel statt Sofa-Koma

Endlich geschafft! Dienstag, 1. Februar 2022: Das Büro hatte ich hinter mir gelassen, die letzten wichtigen Dinge erledigt, Manches für den Wiedereinstieg übriggelassen. Komisches Gefühl, sich jetzt drei Monate lang gar nicht darum kümmern zu müssen (und auch nicht zu dürfen). Marek hatte den Home-Office-Laptop schon am Freitag endgültig zugeklappt. Über hundert ungelesene Mails wurden noch von ihm beackert (lesen, weiterleiten, delegieren – Hauptsache weg damit!).

Als Sonntagsaufregung (und mitten in der Nacht gegen 4.00 Uhr) gab es noch den Abflug von Laurin nach Kanada, wo der 15-Jährige nun 5 Monate als Austauschschüler verbringen wird. Er hatte sich eine Woche lang bei uns „isoliert“, um nicht in letzter Minute die Abreise durch ein positives Corona-Test-Ergebnis zu gefährden. Es hat alles geklappt!

Da waren’s „nur noch“ drei (Kinder). Die beiden Abiturienten (Leona, 18, und Finnian, 17) gehen schon viele eigene Wege, entscheiden selbst, ob und wann sie Zeit bei uns verbringen. Aber die Viertklässlerin Merle übernahmen wir gleich am Flughafen, um die Winterferienwoche mit uns zu genießen.

Nun konnten Marek und ich zwar am Abend des 31. Januar auf den Beginn der Auszeit anstoßen, aber das Ferienkind verlangte Aufmerksamkeit und außerdem lagen da noch die gelieferten Kartons des großen schwedischen Möbelhauses, die um Aufbau bettelten. So wurde nichts aus meiner Absicht, in ein möglichst langes Sofa-Koma zu verfallen…

Stattdessen wollten wir mal eben schnell die neuen Stauraummöbel fürs Wohnzimmer aufstellen, nebenbei sinnvolle Ferienbeschäftigung anbieten und außerdem die üblichen Freizeittermine wahrnehmen (erstaunlicherweise machen ja alle anderen mit ihrem Alltag weiter ;-). So wurde Merle Zeugin von umständlichsten Handwerker-Maßnahmen, nur um einen individuellen Sockel für ein Standard-Selbstbaumöbel zu fabrizieren. Sie lernte, Anzeigen auf ebay-Kleinanzeigen selber einzustellen (und so den Restinhalt der Kinder-Trödelkiste im Internet anzubieten – nein, wir verkaufen keine Kinder, nur deren Spielsachen). Marek begleitete Merle beim Kinospaß und Merle uns zum Tanzunterricht und Badminton. Und zum großen Glück durfte sie zweimal lange Zeit mit dem Hund unserer Tanzfreunde um die Ecke verbringen.

Aber, oh weh, die Tage vergehen zu schnell, wir wollen doch noch eine lange Reise unternehmen und planen und buchen – und das ohne konkreten Ansatz! Also fix eine interne Juli-Marek-Besprechung angesetzt und eine Idee wieder aufgerufen: ein Beachvolleyball-Camp am Strand von Sri Lanka! Zwei Wochen trainieren, spielen, Strandurlaub mit Aktivität verbinden, yeah! Und das bei Wärme, Sonne, Traumumgebung, vom 20. Februar bis 6. März.

Nach einem Anruf beim Anbieter hatten wir bis Montag (heute) Zeit, das Drumherum zu organisieren und dann fest zuzusagen. Wir wollten früher hinfliegen, eine Rundreise über die Insel machen und dann die Zeit am Meer genießen. Sri Lanka gilt als landschaftlich sehr vielfältig, kulturell und historisch durch verschiedene Religionen und Völker geprägt und – im Moment auch relevant – kein Corona-Hochrisikogebiet! Der Beachvolleyball-Organisator gab uns den Kontakt zur deutschen Betreiberin des Beach-Resorts, die uns wiederum an einen George von Infinity-Travel, einer Reiseagentur vor Ort, vermittelte. Dieser versprach uns per WhatsApp(!) einen Reiseplan und ein Angebot zu senden, während wir versuchten, uns schonmal einen Überblick über Flugverbindungen und -preise zu verschaffen. Nicht gerade die Full-Service-All-Inclusive-Reiseplanungs-Variante – und zack, hatte ich mir eine schlaflose Nacht eingehandelt. Irgendwie stressig das Ganze, statt erholsam…

Aber nun ist alles in Sack und Tüten (nur das Gepäck noch nicht): Wir fliegen am Donnerstag, 10. Februar, hoffentlich negativ PCR-getestet, nach Colombo, Sri Lanka. Dann beginnt eine neuntägige Besichtigungstour mit Privatchauffeur und Führungen, Jeep-Safari, Bahnfahrt und Hotelübernachtungen. Nach den zwei Wochen Beachvolleyball mit Unterkunft im Doppelzimmer der Strandanlage, haben wir noch zwei Tage „übrig“, um uns auf die Rückreise am 9.3. vorzubereiten. Außerdem können wir vom Beach-Resort aus ebenfalls noch Ausflüge in die Umgebung (Regenwald, Nationalpark, heiliger Berg oder Unesco-Welterbe Kolonialstadt) unternehmen. Da es unsere Kondition gar nicht erlaubt, rund um die Uhr im Sand herum zu hopsen, brauchen wir ja Pausen und Abwechslung. Ach, ist das alles aufregend!

Daher, jetzt schnell noch letzte Reisevorbereitungen erledigt (und vielleicht noch die Möbel fertig aufgestellt?!) und dann ab in den Süden, naja, Äquator-Nähe. Ihr werdet von uns lesen!

Ein Gedanke zu „Ferienkind + Selbstbaumöbel statt Sofa-Koma“

  1. Oh, das hört sich spannend an und wird es bestimmt auch werden. Euch alles Gute, angenehme Reisen und vor allem inspirierende Begegnungen mit interessanten Menschen. Ich freue mich auf weitere Berichte. Georg

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